13. Ironman Kärnten – Der Wettbewerb
Mein Wettkampf:
Obwohl ich von außen keinerlei Druck ( keine Rede von Hawaii Quali ) hatte, hat man aber doch gewisse Zeitvorstellungen.
Das Schwimmen verlief wie immer sehr hektisch, besonders im Lendkanal wurde es sehr, sehr eng. Dann die Schrecksekunde beim Schwimmausstieg: als ich mich aufrichten wollte, griff mir mein Hintermann auf die Unterschenkel und in beiden Oberschenkeln fuhr mir ein Krampf ein. Meine Wunschzeit von unter einer Stunde konnte ich nur knapp nicht erreichen ( 61 Minuten ).
Am Rad ging es gleich zur Sache. Ich ging die erste Radrunde sehr schnell an ( 2 Std. 18 min ) und hatte dabei schon einiges an Pulver verschossen. Trotz der aufkommende Rückenschmerzen in der zweiten Runde ( es war an diesem Morgen sehr kalt ) lag ich mit meiner Radzeit von 4 Std. 48 min sehr gut im Rennen.
Nach 5 Std 58 min kam ich auf die Laufstrecke, mir war nur wichtig, locker anlaufen, Rhytmus finden und mich nicht von den tausenden Zuschauern antreiben zu lassen. Meine Beine fühlten sich sehr gut an und von da weg wusste ich, das könnte heute mein Tag werden. Ich musste jetzt darauf achten, konzentriert zu bleiben, auf die Technik zu achten und mich ausreichend mit Flüssigkeit und Kohlenhydraten zu versorgen.
Bei km 7 legte ich dann bereits meine 3. Pinkelpause ein ( neuer Rekord ). Bei km 16 beim Lindwurm lief ich dann auf meinen Freund Günter Hörandner auf, mit dem ich bereits zwei Mal auf Hawaii war auf, und lief bis zu km mit ihm Schulter an Schulter. Das war für mich die beste Motivation. Am Streckenrand wurde ich dann von Erich Grailer und Christian Kleineberg ( und vielen anderen ) noch bestens angetrieben und angefeuert.
Bei km 30 konnte ich mich dann auch noch von Günter absetzen und beim letzten Mal von Klagenfurt Richtung Ziel kam dann schon Freude auf und ich begann zu rechnen. Ich sah auf die Uhr und realisierte, dass wenn ich das Tempo beibehalten konnte eine Zeit von 9 Std. 15 min möglich wäre. Total fokusiert lief ich die letzten 300 Meter bis zum Ziel und mit der nötigen Menge an Adrenalin im Körper konnte ich sogar noch einen Zielsprint abliefern. Überglücklich lief ich dann mit 9 Std. 13 min über die Ziellinie und konnte es kaum fassen.
Es war ein Comeback, wie man es sich nur erträumen kann!!!
Danke an alle, die mir dabei geholfen haben, danke an meine Familie und Fans!!!
Am 10. Juli 2011 um 10:15 Uhr Hy Erwin,
von dieser Stelle nochmals herzliche Glückwünsche zu deiner unvorstellbaren Leistung beim IM-Klagenfurt u. zur Quali für Hawaii.
Danke für deine Unterstützung als Trainer, Kollege u. speziell als Freund, sowie für deine Ratschläge u. Tipps, ohne die auch ich meine persönliche Bestzeit verbunden mit dem Stockerlplatz bzw. Hawaii Quali sicher nicht geschafft hätte.
Mein Ratschlag an alle Tri-Athleten: Nehmt´s den Erwin als Trainer, dann schafft´s auch ihr die Quali für die 51i50 WM in Iowa oder die Championship auf Hawaii!
Vielen vielen Dank Erwin.
Sportliche Grüße
Rudi